Mein liebstes Küchenutensil

Der Mörser


Ich liebe meinen Mörser. Es gibt eigentlich keine Mahlzeit, bei deren Zubereitung er nicht zum Einsatz kommt. Er ist schön groß und schwer, aus glatt poliertem schwarzem Marmor, mit einem kräftigen Stößel. Er ist eine Freude für meine Augen, meine Hände und meinen Gaumen. Ich bevorzuge übrigens glatte Mörser, weil die Gewürze dann nicht so in den Poren hängen bleiben.


Mit dem Mörser lässt sich so ziemlich alles mahlen, was die Gewürzküche hergibt. Standard sind ganze Pfefferkörner und grobes Urmeersalz, das es übrigens auch aus Deutschland in der rosa-farbigen Variante gibt, zum Beispiel von Saldoro. Dazu kommen regelmäßig Hanf- und Koriandersamen, Senfsaat und Schwarzkümmel, Bockshornklee und Kreuzkümmel. Auch getrocknete Chilis, Zimtstangenstücke und Nelken zermahlt er mit Geduld zu feinem Pulver, insbesondere wenn man etwas Salz dazu gibt. Sogar Hafer kann man mit ihm zu Mehl verarbeiten, aber dafür muss man schon eine ganz besondere Zuneigung zu seinem Mörser haben. Für härtere Getreide wie Dinkel oder Gerste fehlt ihm dann aber doch die Kraft – oder mir...

Warum sich der Aufwand lohnt? Die Gewürze schmecken frisch aus den ganzen Körnern gemahlen deutlich intensiver und aromatischer, als wenn man sie schon in Pulverform kauft. Und ich brauche nicht für jedes Gewürz eine eigene Mühle, sondern kann meine Gewürzmischungen jedes Mal ganz individuell zusammenstellen. Meine Begeisterung für den Mörser geht sogar so weit, dass ich ihn zum Kochen bei Freunden mitbringe. Und meine Gewürzsammlung gleich dazu.

(ts)