Ernährung bei bestimmten Erkrankungen

Ernährung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Dass der Ernährung eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung vieler Krankheiten zukommt, insbesondere bei den weit verbreiteten sogenannten Volkskrankheiten, erreicht immer mehr das öffentliche wie das wissenschaftliche Verständnis. Im Prinzip gelten bei allen Leiden die gleichen Grundregeln, die auch dem Erhalt der menschlichen Gesundheit dienen: Eine weitestgehend pflanzliche, fett und proteinarme sowie salzarme Kost auf Basis möglichst frischer, unverarbeiteter Lebensmittel. Trotzdem gibt es für bestimmte Krankheitsbilder auch spezifische Maßnahmen, die positiv in die beteiligten Körperprozesse eingreifen. Bisweilen können Krankheiten allein durch eine Ernährungsumstellung nicht nur gelindert, sondern auch geheilt werden.
Gemüse, Obst
Bei Arteriosklerose und Verschlüssen der Herzkranzarterien (Koronare Herzkrankheit, KHK) haben die amerikanischen Chirurgen C. Esselstyn und D. Ornish in Studien interessante Erfahrungen gemacht: Bei Patienten, die eine sehr fettarme, natürliche, pflanzliche Ernährung konsequent verfolgten, erzielten deutlich bessere Therapieergebnisse als Operierte, so dass sich sogar die Verengungen in den Arterien zurückbildeten, was bis dahin als unmöglich galt. Während zum Erhalt der Gesundheit der Anteil von Fett an der Gesamtkalorienzahl noch bis zu 30 % betragen darf, wird hier ein Anteil von 10 % angestrebt. Das wäre ein Schuss pflanzliches Öl pro Mahlzeit; Nüsse, Samen und Avocados scheiden aus, tierische Lebensmittel ohnehin. Praktisch bedeutet das einen hohen Anteil an Rohkost, sowie gekochtes oder dampfgegartes Gemüse und Getreide, bei dem am Ende der Zubereitung noch etwas Öl hinzugefügt wird.
Neben dieser allgemeinen Diätempfehlung gibt es auch bestimmte Lebensmittel und Inhaltsstoffe, die zur Gesundheit der Arterien beitragen, indem sie den Blutdruck senken, das Herz kräftigen, oder die Gefäßwände schonen. Es wird geschätzt, dass ein Drittel der Menschen auf größere Mengen Salz, wie sie in unserer modernen Ernährung eigentlich Standard sind, unmittelbar mit erhöhtem Blutdruck reagieren. Aber auch bei den anderen zwei Dritteln führt eine hohe Salzaufnahme indirekt über Stoffwechselwege zu Veränderungen an der Gefäßwand und somit zu arterios­klerotischen Prozessen. Somit ist eine Salzreduktion auf jeden Fall sinnvoll. Gleichzeitig senkt eine hohe Aufnahme von Kalium und Magnesium den Blutdruck. Salz (Natrium) ist in pflanzlichen Lebensmitteln durchgehend kaum vorhanden, Kalium und Magnesium jedoch in reichlichen Mengen, sodass man hier wenig beachten muss außer eine pflanzenbasierte Ernährung. Im Anschluss folgen einige Lebensmittel und ihre Auswirkung auf Herz und Kreislauf:

  • Ingwer, Chili, Paprika, Knoblauch und Zwiebeln sowie Senfölglycoside (Meerrettich, Radieschen, Brunnenkresse, Kohlsorten, Senfverbessern die Durchblutung.

• Flavonoide, die in großen Mengen in Beeren, farbigem Gemüse und Gewürzen wie Kurkuma und Schwarzkümmel vorkommen, wirken antiarteriosklerotisch und blutdrucksenkend.

Karotten und Sellerie regenerieren die Gefäße und verbessern die Cholesterinwerte.

Hafer und Gerste stärken das Herz

• 5g purer Kakao täglich, z. B. als Drops, kann den Blutdruck um 10-15 mmHg senken. Allerdings hat Kakao einen sehr hohen Fettgehalt. 5g täglich dürften aber erlaubt sein.

Honigmelone senkt den Blutdruck und hemmt die Blutgerinnung, was prophylaktisch gegen Infarkte wirkt.

Walnüsse und Mandeln verbessern die Cholesterin-Werte und schützen die Gefäße, sind allerdings fettreich.
Balance
Zudem sei noch erwähnt, dass psycho-emotionaler Stress ebenfalls als Hauptrisikofaktor für Herzinfarkte gilt. Bei Depressivität, chronischer Überlastung, unver­arbei­teter Trauer etc. verkrampfen sich die Herzgefäße, das Phänomen wird sogar Broken-Heart-Syndrom genannt. Im Sinne eines bewusst besseren Lebens wäre also auch hier für die richtige Balance zu sorgen. Dass Rauchen die Gefäße und das Herz schädigt, ist mittlerweile ausreichend bekannt.
(ts)