Vegane Alternativen für herzhafte Gerichte

Käsekrusten und Sahnesoßen

Eine der diffizileren, subtileren Fragen im Leben des Veganers ist die, wie sich die Cremigkeit und Würze von Sahnesoßen, oder die deftige Knusprigkeit von überbackenen Käsekrusten und Käsesaucen gut nachahmen lassen. Hat man einmal die Grundlagen begriffen, lassen sich dann allerdings feinste gastronomische Ergüsse zaubern.

Zwei der klassischen Zutaten für den veganen Käse in Heimrezeptur sind (Bier-)Hefeflocken und Cashewnüsse. Die 50/50-Mischung aus Hefe und gemahlenen oder fein gemörserten Cashew-Nüssen, eventuell mit etwas Salz verfeinert, ergibt eine Parmesan-ähnliche Grundsubstanz, mit der man viel Leckeres anfangen kann.

Spaghetti alla napoletana

Und so fängt es auch ganz einfach an, man kann das Gemisch eben parmesanartig über Spaghetti mit Tomatensauce geben - einfach, immer lecker und massiv unterschätzt, dieser Klassiker!
Volanti con salsa di panna
Etwas raffinierter wird es bei komplexeren Gerichten. Bleiben wir zum Beispiel bei Pasta, wollen jetzt aber eine feine Sahnesauce zu den Volanti. Hier das Rezept:

Die Zutaten

- etwas Gemüse der Saison, zum Beispiel eine Stange Lauch und 4 Rüben Chicoree
- eine Handvoll Oliven
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 getrocknete Chili
- Salz, Pfeffer
- Majoran
- 10 EL Hefe-Cashew-Mischung
- Volanti Pasta
- etwas Öl

Zubereitung

Pasta kochen. Währenddessen Öl in einer Pfanne erhitzen, Senf-, Kreuzkümmel und Schwarzkümmelsaat dazugeben. Sobald die Samen beginnen zu springen, das geschnittene Gemüse zugeben und bei niedriger bis mittlerer Hitze andünsten. Sobald das Gemüse etwas weich und knusprig ist, die Oliven, die zerstoßene Chili sowie die Hefe-Cashew-Mischung zugeben, umrühren und mit etwas Wasser ablöschen. Aufköcheln lassen und nach und nach Wasser nachgeben. Mit Majoran, Salz und Pfeffer abschmecken.
Buon appetito!

Pesto


Sehr gut zu Pasta, aber auch zu vielen anderen Mahlzeiten, passt ein leckeres Pesto. Als Grundlage eignen sich grünblättrige frische Kräuter der Saison, zum Beispiel der sehr schmackhafte Bärlauch, den man im März und April an vielen Stellen in den Wäldern findet. Ganz neu gelernt haben wir jetzt, dass man Pesto auch sehr gut aus Sprossen und Keimlingen zubereiten kann. Dazu nimmt man einfach eine Sprossensaatmischung nach Wahl und Geschmack, oder mischt sich einfach selber einen bunten Mix aus Mungbohnen, Alfalfa, Senf, Kresse und Linsen. Wenn die Sprossen schön reif sind, kann man sie einfach mit wenig Wasser in einem Mixer oder mit einem Stab pürieren, anschließend Öl, Salz und Hefe-Cashew-Mischung darunter rühren. Je cremiger und käsiger man es mag, desto mehr Hefe-Cashew nimmt man.

Chili-Cheese-Nachos

Weiter geht’s mit einer Versuchung für das schlechte Gewissen danach, aber manchmal muss es einfach auch mal Party sein. Chili-Cheese-Nachos gehören zur Fraktion “once you pop, you just can’t stop”, und sind aus der Tüte mit bedenklichen Salz- und Fettwerten tatsächlich wenig empfehlenswert. Also, wenn wir es hier do-it-yourself machen, dann schon gleich richtig!

Die Zutaten

- 60 g weiße Linsen (Urd Dal, z.B. aus dem Asialaden)
- 60 g halbierte rote Linsen
- 120 g Maisgrieß
- 75-100 g Hefeflocken
- je 1-2 TL Salz, Pfeffer
- je 1-2 TL Chilipulver, Paprikapulver

Zubereitung

Linsen über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag abgießen und mit frischem Wasser im Mixer oder mit einem Pürierstab pürieren. Den Maisgrieß und 1 bis 2 TL Salz hinzugeben und z einem zähflüssigen Teig umrühren. In einem Gefäß mit einem Tuch bedeckt nochmal einen Tag stehen lassen.

Am nächsten Tag dann den Teig in einer Schüssel mit den Hefeflocken, Pfeffer, Chilipulver und Paprikapulver gut verrühren. Der Teig sollte einigermaßen flüssig sein, vergleichbar mit Pfannkuchenteig - gegebenenfalls etwas Wasser hinzufügen.

Ofen vorheizen auf 150 °C, Backblech mit einem Backpapier auslegen. Teig in einer gleichmäßigen dünnen Schicht darauf verteilen. Im Ofen ca. 1 Stunde ausbacken, bis der Teig trocken und fest zusammenbindet. Zwischendurch den Ofen immer mal wieder öffnen, so dass die Feuchtigkeit abziehen kann. Im Idealfall ist der Teig am Ende knusprig und fest, so dass man ihn nach dem Abkühlen in kleinere Stücke brechen kann. Fertig sind die Chili-Cheese-Nachos!

Kartoffel-Gemüse-Gratin

Zu guter Letzt ein Ofen-Klassiker in neuem Gewand: Das Kartoffel-Gratin, gepaart mit frischem Gemüse der Saison und überbackenem Käse. Ohne viel Aufhebens legen wir gleich los:

Zutaten

- 750 g Kartoffeln
- 750 g Gemüse, z.B. passen zu Kartoffeln sehr gut Fenchel, Spinat, Spargel, Lauch, Brokkoli oder grüne Blattkohlsorten wie Wirsing und Grünkohl
- 200 g Räuchertofu
- Salz, Pfeffer
- Muskatnuss, gerieben
- Kreuzkümmel, zerstoßen oder gemahlen
- 100 g Hefe-Cashew-Mischung
- Öl
- Wasser

Zubereitung

Die Kartoffeln in Scheiben schneiden. Das Gemüse in kleine Streifen oder Stücke schneiden, je nach Art des Gemüses. Die Hefe-Cashew-Mischung mit etwas Wasser, Öl, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Kreuzkümmel in einer Schüssel zu einer mittelflüssigen Paste vermischen. Räuchertofu zu kleinen Würfeln schneiden oder hacken und unter die Paste mischen. Eine Kasserolle mit etwas Öl einfetten, dann abwechselnd eine Schicht Kartoffeln, Gemüse und Paste reinlegen. Die Paste soll sich auch gut zwischen den Kartoffelscheiben und dem Gemüse verteilen. Die oberste Schicht sollte auf jeden Fall ½ bis 1 cm dick die Paste bilden. Ofen vorheizen auf 190 °C, die Kasserolle mit Deckel in den Ofen geben. Nach ca. 45 Minuten Backzeit den Deckel von der Kasserolle nehmen und weitere 15 Minuten backen.