15 Minuten täglich für ein bewussteres Leben

Sanfte Entspannung finden mit Yoga

Einatmen... Ausatmen... Ob im Sitzen oder Stehen, allein das bewusste Atmen durch die Nase ist bereits Yoga. 

Dazu noch die Arme im Atemrhythmus heben und senken, schon übt man eine einfache Yoga-Sequenz. Dass die alte indische Bewegungslehre nicht unbedingt etwas mit den kompliziert ausschauenden Verrenkungen zu tun haben muss, die auf vielen Büchern prangen, ist der erste sinnvolle Hinweis, bevor man seinen ganz persönlichen Yogaweg beschreitet. Dass jeder Yoga üben kann, egal welche Konstitution, welches Alter, welche Geschichte oder welcher Grund auch immer auf die Matte führt, ist ebenfalls wichtig. Die aus dem Yoga resultierenden Veränderungen, seien es weniger Kopfschmerz, tiefere Entspannung, mehr Gelassenheit im Alltag oder eine gesteigerte Körperwahrnehmung und größere Beweglichkeit, plus der Prozess des Praktizierens selbst, sind Dinge, die Menschen quer durch alle Altersklassen und Schichten für die alte indische Lehre begeistern. 
Regelmäßiges Üben und das Spüren und Annehmen des eigenen Körpers, sei es auch nur durch ein paar Minuten tiefe und bewusste Nasenatmung am Morgen, führen zu einer deutlichen Veränderung in vielen Lebensbereichen. Unser Tipp: Einfach mal ausprobieren, egal ob im Yogastudio um die Ecke, im Fitnessstudio, bei der Volkshochschule oder bei einem der zahlreichen Online-Anbieter. Bei verschiedenen Lehren schnuppern, mindestens ein paar Wochen dranbleiben und die Wirkung wird nicht lange auf sich warten lassen.

Viel Spaß und Namasté!

Woher kommt Yoga?


Yoga stammt aus Indien und blickt auf eine mehr als 5000 Jahre alte Geschichte zurück, die ihren Ursprung in den überlieferten Schriften der vedischen Kultur hat. Etwa 400 v. Chr. fasste der indische Gelehrte Maharishi Patanjali die Veden, die als Wissen des Lebens gelten, zu Lehrsätzen zusammen, die für ihn in einem achtgliedrigen Yogaweg mündeten, dem Yoga-Sutra, Es vermittelt sowohl moralische Grundsätze, als auch einige wenige grundlegende Techniken - alle mit dem Ziel der Vereinigung von Körper, Geist und Seele mit der Göttlichkeit des Universums. Die Praxis von Asanas, wie die Körperhaltungen im Yoga genannt werden, ist tatsächlich nur ein kleiner Aspekt auf dem persönlichen Yogaweg. Die veränderte Haltung gegenüber der Welt ist die viel spürbarere Konsequenz. Wer Achtsamkeit im Alltag entwickelt, bewusste Gedanken denkt und in seinen Handlungen lebt, wer mit dem Gedanken arbeitet, dass alles gut ist, so wie es ist, lebt seinen Yoga. Die Übungspraxis soll den Körper zusätzlich nähren und helfen, das ewig kreisende Karussell der Gedanken zur Ruhe zu bringen, um sich auf das Wesentliche - das Herz-, Bauch und Körpergefühl - zu besinnen und so eine bewusste Haltung im täglichen Miteinander zu leben.
 

Einfache Yoga-Sequenz

Yoga
  • Bequem hinsetzen und sanft durch die Nase ein- und ausatmen. Fühlt sich das gut an, langsam die Atmung vertiefen. Dabei bewusst spüren wie sich die Bauchdecke hebt und senkt.

  • In Gedanken durch den Körper gehen. Fühlt er sich irgendwo verspannt an, in diesen Bereich atmen und mit der Ausatmung bewusst loslassen.

  • Kinn zum Brustbein sinken lassen und langsam mit dem Kinn zu rechten und zur linken Schulter kreisen. Finger am Hinterkopf verschränken. Ellbogen nach vorne sinken lassen und Dehnung im Nacken spüren. Ein paar Atemzüge hier verweilen. Hände lösen, Hand­flächen an die Stirn legen und Kopf langsam wieder aufrichten.

  • Schultern mit der Einatmung zu den Ohren ziehen, sanft nach hinten kreisen und mit der Aus­atmung Schulterblätter am Rücken nach unten schieben. Einige Male wiederholen.

  • Aufstehen, Füße hüftweit öffnen. Mit der Einatmung die Arme über die Seite heben bis die Handflächen sich berühren. Ausatmend mit viel Länge in den Körperseiten nach rechts beugen wie eine Palme im Wind, einatmend zurück zur Mitte, ausatmend nach links.

  • Einatmend Hände weit nach oben führen, ausatmend über den geraden Rücken nach vorne beugen, dabei locker in den Knien. Kopf und Schultern schwer nach unten hängen lassen, den Oberkörper leicht hin und her wiegen. Knie tief beugen, mit der nächsten Einatmung langsam aufrollen.

  • Einatmen linken Arm nach oben heben, rechte Hand an den unteren Rücken legen. Einatmend Länge in der Wirbelsäule spüren, ausatmend Oberkörper langsam nach rechts drehen. Zur anderen Seite wiederholen.

  • Auf einen Stuhl setzen, rechten Fuß auf linkes Knie legen, Fußzehen Richtung Schienbein ziehen, Unterschenkel parallel zur Stuhllehne. Mit den Händen die Stuhllehne greifen. Einatmend den Rücken längen, ausatmend den Oberkörper gerade über die Beine neigen, halten und atmen. Mit dem anderen Bein wiederholen.

  • Füße auf den Boden, aufrecht sitzen, Hände auf die Oberschenkel und mit geschlossenen Augen nachspüren. 

(sg)