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Sprossenbrot aus der Pfanne

Auch wenn es manch eine/r anders sieht, Brot ist ein gesundes und leckeres Lebensmittel. Wer dem Weizen und seiner engeren Verwandtschaft dennoch nicht ganz über den Weg traut, kann auch auf andere Zutaten setzen und sein Brot damit sogar noch veredeln. Und da Brot am besten schmeckt, wenn es noch ganz frisch und warm ist, backt man es vorzugsweise auch direkt selbst. 

Damit in Zeiten der steigenden Energiepreise die Rechnung am Ende nicht den Geschmack verdirbt, präsentieren wir hier sogar eine äußerst sparsame Art der Fertigung. Anstatt den Ofen eine Stunde auf 220° C laufen zu lassen, stellen wir einfach eine Pfanne auf kleine Flamme. Und das Ergebnis ist bemerkenswert. Brot backen war noch nie so einfach!

 

Aufwand:

  • Erste Vorbereitung etwa 5 Minuten, dann einen oder mehrere Tage zum Keimen.
  • Ca. 15 Minuten zum Teig anfertigen, nochmal einen Tag stehen lassen.
  • 5 Minuten Vorbereitung, dann Backzeit ca. eine Stunde.
  • Man muss etwas vorplanen, aber der Aufwand ist alles in allem sehr überschaubar.


Benötigte Utensilien:

  • ein Gefäß, z.B. Schüssel oder Messbecher
  • zwei Keimgefäße
  • Fleischwolf, Mixgerät oder Pürierstab
  • eine Pfanne mit Deckel
  • Pfannenwender


Kommen wir zu den Zutaten für einen Laib:

  • 140g Buchweizen
  • 70g grüne Erbsen
  • 70g Kichererbsen
  • je 1 EL z.B. Leinsamen, Sesam, Hanfsamen
  • 1 TL Kümmel
  • etwas Öl (z.B. Olive, Raps, Kokos)
  • ca. 1 TL Salz
  • 1 große, runde Scheibe Reispapier

Mit allen Zutaten kann man auch experimentieren. So kann man neben dem Buchweizen z.B. nur Kichererbsen oder grüne Erbsen (dann 140g) benutzen, oder andere Samen, z.B. Kürbiskerne oder Schwarzkümmel, oder auch weitere Gewürze wie Pfeffer oder Rosmarin hinzufügen, je nach Vorliebe und Geschmack.
 

Zur Zubereitung:

Buchweizen und Hülsenfrüchte über Nacht zusammen in kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag abgießen, auf zwei Keimgefäße verteilen und gut spülen. Je nach Raumtemperatur ein bis vier Tage keimen lassen, bis sich kleine Sprossen bilden. Dabei täglich zweimal spülen.
Jetzt entweder etwas Salz in eine Schüssel geben, mit wenig(!) Wasser auflösen, und die Sprossen durch einen Fleischwolf in die Schüssel drehen (Stichwort Energieeffizienz). Andernfalls die Sprossen zusammen mit etwas Wasser und Salz im Mixer oder in einem hohen Gefäß mit dem Pürierstab zu einem breiigen Teig verarbeiten und diesen dann in die Schüssel geben. Mit einem Löffel gut umrühren. Falls der Teig zu fest ist und sich nur schlecht umrühren lässt, kann man noch etwas Wasser dazugeben. Grundsätzlich ist es aber vorteilhaft, wenn der Teig eher fest ist und wenig Wasser enthält. Abschließend mit einem Baumwolltuch abdecken und einen Tag ruhen lassen.

Am nächsten Tag die Samen unter den Teig rühren, evtl. einen Schuss Öl dazugeben. Die Masse gleichmäßig auf dem trockenen Reispapier verteilen. Eine Pfanne mit etwas (wenig!) Öl erhitzen. Sobald das Öl heiß ist, die Hitze wegnehmen, vorsichtig das Reispapier mit der Brotmasse anheben, in die Pfanne geben und den Deckel drauf machen. Ab diesem Zeitpunkt durchgehend auf kleinster Flamme backen. Ca. alle 10 Minuten den Deckel kurz abheben und das kondensierte Wasser abgießen, so kann überschüssige Flüssigkeit entweichen. Nach ca. 45 Minuten mit einem Pfannenwender das Brot umdrehen und auf der anderen Seite nochmal ca. 15 Minuten ohne Deckel backen. Am Ende den Laib wieder in die ursprüngliche Lage wenden und noch ausdampfen und abkühlen lassen.
 

Fazit:

Die Kombination aus Getreide und Hülsenfrüchten liefert alle essentiellen Aminosäuren und ist daher eine sehr gute Eiweißquelle.
Durch die Keimung reichern sich Buchweizen und Hülsenfrüchte zudem mit sehr gesunden Vitaminen und Enzymen an.
Bei der Lagerung der Teigmasse mit Salz über 24 Stunden findet eine leichte milchsaure Gärung statt, was die Verdaulichkeit fördert und der Darmflora zu Gute kommt. Zudem produzieren die Milchsäurebakterien wichtige Vitamine, v.a. aus dem B-Komplex.

Das Reispapier als Boden ist nicht unbedingt notwendig, hat sich aber bewährt, da sonst, wenn man die Teigmasse direkt in die Pfanne gibt, das Brot am Boden anbrennen oder ankleben kann. Dann lässt es sich am Ende nicht mehr gut aus der Pfanne heben.

Dieses Buchweizen-Hülsenfrüchte-Sprossen-Brot aus der Pfanne schmeckt pur schon ausgezeichnet. Man kann es ebenso gut als Beilage verwenden oder mit typischen Zutaten bestreichen oder belegen. Allerdings ist das Brot recht flach, man bekommt also keine großen Scheiben.

Wie immer...

möchten wir zum Schluss noch dazu ermutigen, großzügig mit den Rezepten zu experimentieren und auszuprobieren und eigene Erfahrungen zu Sammeln. Bei uns ist ein eigenes Rezept ganz oft das Result aus mehrfachen Abwandlungen anderer Rezepte und Inspirationen, die wir irgendwann und irgendwo mal aufgeschnappt haben - so auch dieses Pfannenbrot.